Ackerland kaufen: Eine gute Investition?

The Spotlight

10 Minuten Lesezeit

14. Juni 2024

ein Mann mit einer Waage

Bill Gates und Jeff Bezos investieren in Ackerland. Doch ist dieser Sachwert auch für Privatanleger geeignet? Wir machen den Test!

Bill und Melinda Gates: 270000 Hektar. Jeff Bezos: 420000 Hektar. Die Rede ist von Ackerland in den USA.

In den vergangenen Jahren hat sich Ackerland zu einer äußerst beliebten Anlageklasse bei den Superreichen entwickelt und nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums befinden sich heute etwa 80% der landwirtschaftlichen Nutzflächen in der Hand von Investoren, die selbst gar keine Landwirtschaft betreiben.

Und auch in Deutschland wird der Kauf von Ackerland eine zunehmend beliebte Alternative zu traditionelleren Anlageklassen.

Wir schauen uns den Trend genauer an und klären auf:

  • Wie entwickelt sich der Markt und welche Rendite lässt sich erzielen?
  • Wie kann man Ackerland als Privatperson kaufen und was muss man beachten?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, um mit Ackerland Rendite zu erzielen?
  • Gibt es andere Möglichkeiten, in Ackerland zu investieren?

… und natürlich vergleichen wir die Investition in Ackerland mit Gold 😉

Los geht´s!

Ackerland kaufen: Wie hat sich der Markt in den letzten Jahren entwickelt?

Ein Blick in die Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigt, dass Ackerland seit den 2001 ein gutes Geschäft war.

So stieg der Preis per Hektar zwischen 2001 und 2020 um 184% von ca. 9400€ auf 26800€. Und vor allem seit der Finanzkrise 2008 stieg der Wert von Ackerland rasant an und verdreifachte sich fast:

Quelle: Destatis
Quelle: Destatis

Diese Zahlen können einerseits als Bestätigung für die bei Anlegern breit vertretene These gelten, dass Ackerland kaufen ein exzellenter Schutz gegen inflationäre Geldpolitik ist, wie sie von der europäischen Zentralbank als Antwort auf die Finanzkrise seit 2008 betrieben wurde.

Andererseits stellt sich die Frage, wie sich Ackerland im Vergleich zu anderen „inflationssicheren“ Wertanlagen wie zum Beispiel Gold schlägt.

Vergleichen wir die historischen Wertzuwächse der beiden Anlageklassen also einmal direkt:

Quelle: GOLD AVENUE
Quelle: GOLD AVENUE

Sowohl Gold als auch landwirtschaftliche Nutzflächen erzielten seit den 2000er Jahren starke Wertzuwächse.

Vor allem nach der Finanzkrise 2008 zog der Wert von Ackerland kräftig an, sodass Ackerland-Investoren auf eine Rendite von etwa 169% kamen, während der Goldpreis im gleichen Zeitraum um 151% anstieg.

Betrachtet man die Preisentwicklung beider Anlageklassen jedoch seit 2001, zeigt es sich, dass Goldanleger die deutlich höheren Gewinne erzielten:

So stieg Gold um 393%, während der Wert eines Hektars Ackerland um etwa 184% stieg.

Seit den 2001 erzielten sowohl Gold als auch Ackerland gute Renditen.

Während der Kauf von Ackerland insbesondere nach der Finanzkrise gute Renditechancen versprach, war Gold über den gesamten Zeitraum hinweg das deutlich bessere Investment.

Insgesamt scheinen sowohl Gold als auch landwirtschaftliche Nutzflächen ihrem Ruf als guter Schutz gegen eine expansive Geldpolitik gerecht zu werden.

Was sind die Preistreiber beim Ackerland-Kauf?

Was sind die Preistreiber beim Ackerland-Kauf?

Was für reguläre Immobilien zählt, gilt auch beim Kauf von Ackerland bzw. landwirtschaftlichen Flächen: Die Lage macht’s.

So kann nach Angaben des RedaktionsNetzwerk Deutschland ein Hektar Erde in Ostdeutschland schon für 5000€ über den Ladentisch gehen, während im Speckgürtel deutscher Großstädte wie zum Beispiel München und Frankfurt auch schon einmal 120000€ hingeblättert werden müssen.

Und auch die Aufschlüsselung nach Bundesländern zeichnet ein äußerst heterogenes Bild:

Quelle: Destatis
Quelle: Destatis

Weitere Faktoren, die den Preis von Ackerland treiben, seien die Bodenqualität und ihre Eignung als Spekulationsobjekte:

  • Bodenqualität: Je besser der erwartbare landwirtschaftliche Ertrag, desto teurer auch der Hektar. Während für gute Felder das meiste Geld gezahlt werden muss, ist sogenanntes Grünland dagegen tendenziell am billigsten, weil Wiesen einen vergleichsweise niedrigen Ertrag bringen. Waldgrundstücke liegen preislich in der Mitte.
  • Spekulationsobjekte: Im Umfeld bedeutender Wirtschaftsmetropolen wie zum Beispiel München, spekulieren Anleger zunehmend darauf, dass Boden in Bauland umgewandelt wird. Andere Anleger spekulieren wiederum auf den erhöhten Flächenbedarf der Erneuerbaren Energien, hier vor allem der Stromerzeugung durch Wind und Solar.

Der Preis von Ackerland und landwirtschaftlichen Flächen unterscheidet sich teils erheblich von Bundesland zu Bundesland.

Faktoren, die den Preis einer landwirtschaftlich nutzbaren Fläche beeinflussen können, sind ihre Lage, ihre Bodenqualität und ihr Potenzial als Nutzfläche Erneuerbarer Energien.

Kann man Ackerland kaufen als Privatperson?

Kann man Ackerland kaufen als Privatperson?

Auch als Privatperson ist es möglich, Ackerland und andere landwirtschaftliche Grundstücke zu kaufen. Anleger sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass anders als in Ländern wie zum Beispiel den USA, der Kauf von Ackerland als Privatperson in Deutschland durchaus kompliziert sein kann.

Börse Online hat zu diesem Thema einen lesenswerten Artikel veröffentlicht.

Vorkaufsrecht der Landwirtschaftsbehörden

Für größere Flächen haben die Landwirtschaftsbehörden der Bundesländer in der Regel ein Vorkaufsrecht, das sie oftmals an interessierte Landwirte weiterreichen, sodass Privatpersonen hier oft von Anfang an in die Röhre schauen.

Interessanter wird es hingegen bei kleineren Flächen, die ohne Genehmigung gekauft werden können. Die höhe dieser Freigrenze ist in Deutschland jedoch Ländersache und muss dementsprechend bei den zuständigen Behörden vorab in Erfahrung gebracht werden.

Investoren, welche Anteile von Agrarfirmen erwerben, müssen hingegen keine Kaufgenehmigung einholen.

Steuerliche Hürden beim Kauf von Ackerland als Privatperson

Sofern die landwirtschaftliche Fläche nicht über eine Agrarfirma erworben wird (und an welcher der Investor weniger als 95% der Anteile hält), fällt eine Grunderwerbssteuer an, die je nach Bundesland unterschiedlich ausfällt.

Da Land aus Sicht der Steuerbehörden keine Abnutzung hat, können auch keine steuerlich nutzbaren Verluste geltend gemacht werden. Ebenso müssen Pachterlöse versteuert werden.

Wer sein Land verpachtet, kann dies nach einer Haltefrist von 10 Jahren steuerfrei verkaufen.

Wie lässt sich mit Ackerland Rendite erzielen?

Wie lässt sich mit Ackerland Rendite erzielen?

Je nach Art der landwirtschaftlichen Nutzfläche lasse sich eine jährliche Rendite von 1-3% erzielen, zudem sei diese Wertanlage erst ab einer Höhe von fünf bis zehn Millionen Euro sinnvoll, so die Einschätzung eines Experten in dem bereits zitierten Artikel des RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Vor allem die Verpachtung an Solar- und Energieunternehmen trieb in den letzten Jahren die Renditen von Anlegern, da diese bereit waren, deutlich höhere Pachtgebühren als Landwirte zu zahlen.

Angesichts der stark steigenden Nachfrage nach Erneuerbaren Energien, ist es wahrscheinlich, dass die Verpachtung an Energieproduzenten auch in mittelbarer Zukunft ein wichtiger Faktor für Investoren sein wird.

Welche anderen Möglichkeiten gibt es, um in Ackerland zu investieren?

Welche anderen Möglichkeiten gibt es, um in Ackerland zu investieren?

Wir haben es bereits erwähnt: Wer Ackerland kaufen will, muss in der Regel tief in die Tasche greifen.

Einen erschwinglicheren Einstieg in den Markt bieten daher Anteilsscheine an Agrarunternehmen oder sogenannten REITs, also Real-Estate-Investment-Trusts.

Letztere erzielen ihre Gewinne aus der Vermietung und Verpachtung eigener Immobilien und Grundstücke sowie sowie aus Gewinnen beim Verkauf von Immobilien. Ihr Vermögen besteht überwiegend aus Immobilien, Beteiligungen an anderen Immobiliengesellschaften und Hypothekarkrediten.

Dabei ist es aber wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass ein entscheidender Vorteil fassbarer Vermögensklassen verloren geht:

Ein Anleger investiert eben nicht mehr direkt in ein Stück Land, sondern spekuliert darauf, dass eine Aktie oder ein REIT von der steigenden Nachfrage nach landwirtschaftlichen Nutzflächen profitiert und dadurch im Wert steigt.

Einen vergleichsweise günstigen Einstieg in den Markt für Ackerland und landwirtschaftlichen Nutzflächen stellt die Investition in Agrar-Aktien und REITs dar.

Anleger sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass der Kauf von Unternehmensanteilen keine direkte Investition in ein Stück Land ist, sondern seine Renditechancen von einer positiven Marktentwicklung ableitet.

Fazit: Ackerland kaufen, ein gutes Investment?

Ob es eine gute Investition ist, Ackerland bzw. eine landwirtschaftlich Fläche zu kaufen, lässt sich nicht pauschal beantworten und ist von den persönlichen Umständen des Anlegers abhängig.

Hier fassen wir die Vor- und Nachteile dieses Sachwertes zusammen:

👍Werterhalt: Landwirtschaftliche Nutzflächen und Ackerland sind ein rares Gut in Deutschland. Als physischer Sachwert ist es anzunehmen, dass diese Flächen ihren Wert mindestens erhalten werden.

👍Potenzielle Wertsteigerung: In den letzten Jahren stiegen die Ackerland-Preise deutschlandweit stark. Vor allem nach der Finanzkrise verdreifachte sich der Wert eines Hektar Landes - eine Tatsache, die Bullen als Zeichen dafür sehen, dass die Investition in Land eine gute Absicherung gegen Wirtschaftsabschwünge und Inflation ist.

👍Stabile Renditen: Experten gehen davon aus, dass sich mit landwirtschaftlichen Nutzflächen Renditen von 1-3% jährlich erzielen lassen. Der zunehmende Flächenbedarf von Solar- und Windparkbetreibern könnte ebenfalls als ein positives Signal für zukünftige Renditechancen gewertet werden.

👎Andere physische Sachwerte mit (historisch) höheren Gewinne: Zwar stieg der Durchschnittswert eines Hektar Ackerlands seit 2001 um starke 184%, Gold verzeichnete im gleichen Zeitraum aber einen deutlich stärkeren Wertzuwachs von 393%. Für Anleger, die auf Sachwerte mit einer historisch starken Rendite setzen wollen, könnte das Edelmetall also die bessere Wahl sein.

👎Hohe Einstiegshürden: Für Privatpersonen ist die Investition in Ackerland vergleichsweise teuer, in der Umsetzung kompliziert und auch aus steuerlicher Sicht relativ unvorteilhaft. Auch hier kann Gold eine interessante Alternative sein, denn der Handel mit Anlagegold ist nicht nur (größtenteils) steuerfrei, sondern auch schon mit kleinen Beträgen möglich und liquide.

👎Hohe Sachkenntnis notwendig: Beim Ackerland-Kauf ist ein hohes Maß an Sachkenntnis notwendig, denn Ackerland ist nicht gleich Ackerland. Maßgebliche Faktoren, die für den Preis einer landwirtschaftlichen Nutzfläche eine Rolle spielen, sind zum Beispiel die Lage, die Art der Nutzfläche, die Bodenqualität und die Entwicklungschancen der Region.

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